Über Uns
Die Hanse Law School
Das Konzept
Was ist die Hanse Law School?
Die Hanse Law School ist ein international ausgerichtetes juristisches Ausbildungsprojekt. Primär wird es von den beiden Universitäten Oldenburg und Bremen getragen. Gemeinsam bieten sie zwei Studiengänge an: den grundständigen Bachelorstudiengang „Comparative and European Law“ sowie den konsekutiven Masterstudiengang „Transnational Law“. Enge Kooperationspartner sind die niederländische Reichsuniversität Groningen und – bald – die französische Universität in Le Havre.
Die Grundidee der HLS ist, „Recht europäisch zu denken“: Es geht um eine Annäherung an Europa „von unten“. In der Ausbildung stehen Europarecht und Rechtsvergleichung nebeneinander – und zwar sogleich ab dem ersten Semester. Damit unterscheidet sich das Hanse Law School-Programm sowohl vom nationalen Jurastudium als auch von anderen Programmen, die Juristen im Europarecht im Inland- und Ausland ausbilden. In Deutschland hat sie das Alleinstellungsmerkmal, dass sie in der internationalen Bachelor-Masterstruktur organisiert ist. Mit nur einem halben zusätzlichen Studienjahr können die HLS- Studierenden an der Universität Groningen einen Doppelabschluss und das Zertifikat des „effectus civilis“ erwerben, das den Zugang zur Anwaltsausbildung in den Niederlanden verschafft – und damit zur Gleichstellungs- und Eignungsprüfung nach § 112a DRiG auch zur deutschen Anwaltschaft. Der Titel meester in de rechten eröffnet den Zugang zum niederländischsprachigen Masterprogramm „Nederlands recht“.
Im Vergleich zu anderen (ausländischen) Europarechtsprogrammen setzt die HLS inhaltlich andere Akzente: Anders als z.B. das Europakolleg in Brügge (Belgien) fokussiert das Programm nicht auf die europäische Rechtsharmonisierung und Vereinheitlichung. In der Hanse Law School spielen die nationalen Rechte und Rechtskulturen weiterhin eine große Rolle: Es geht um das Verstehen von Unterschieden und um Völkerfreundschaft. Deshalb genießt die Rechtsvergleichung methodisch einen hohen Stellenwert. In dieser Perspektive des „Europa von unten“ knüpft die HLS an die Ideen der deutsch-französischen Freundschaft und die Städtepartnerschaften an. Auf diese Grundidee der Verständigung durch Diskurs verweist der Wahlspruch „fortiter in re, suaviter in modo“. Der Mitbegründer der HLS, Prof. Dr. Damiaan Meuwissen, em. Professor für Verfassungsrecht und Rechtsphilosophie an der Universität Groningen, knüpfte damit an das Leitmotiv von Claudio Aquaviva an, unter dessen Leitung 1599 die aufklärerische Reform der Jesuitenausbildung gelang.
Das HLS-Masterprogramm „Transnational Law“ setzt den Schwerpunkt auf „transnationale“ Aspekte des nationalen und internationalen Rechts. Es ist wissenschaftlich orientiert und führt zum Erwerb des LL.M. (Master of Laws). Dieser Studienabschluss ist mit den juristischen Universitätsabschlüssen im Ausland vergleichbar. Er qualifiziert für den internationalen Juristenmarkt in Behörden, Organisationen, Unternehmen und Kanzleien. Er eröffnet wiederum nicht direkt den Weg ins Referendariat und damit zu den justizgebundenen Berufen der Richterschaft, der Anwaltschaft oder der Staatsanwaltschaft. Dieser Weg steht aber durch eine weitreichende Anerkennung der erworbenen Leistungen und ein begrenztes Zusatzstudium offen. Um einen Doppelmasterabschluss zu erlangen, besuchen die Studierenden, die im Inland einen juristischen Bachelor erworben haben, im ersten Mastersemester eine der HLS-Partneruniversitäten in den Niederlanden oder in Frankreich. Sie können dadurch einen Schwerpunkt im Energierecht (Groningen) oder Seerecht (LeHavre) setzen. Mittels Betreuung der Masterarbeiten durch drei Universitäten kann die Hanse Law School im Bereich der rechtsvergleichenden Forschung einen bedeutsamen Beitrag leisten.
Absolventen der Hanse Law School
Den Absolventen der Hanse Law School stehen viele Wege offen. Diejenigen, die sich während des Studiums doch für ein „klassisches“ Berufsbild entscheiden (Rechtsanwalt, Richter, Staatsanwalt), können problemlos in den Staatsexamensstudiengang wechseln. Mit den internationalen Profil finden viele Absolventen aber direkt auch Anstellungen in (nationalen) Unternehmen mit internationalem Geschäft, internationalen Unternehmen und Unternehmensverbänden. Hanse Law School Absolventen sind beschäftigt beim Europäisches Parlament, der Europäischen Kommission, bei Bundesministerien und im diplomatischen Dienst, bei Landesbehörden, spezialisierten Großkanzleien, internationalen Organisationen. Viele finden auch ihren Weg in die Wissenschaft.
Impulse für erstklassige Forschung
Beide neuen Direktoren sind ausgewiesene Wissenschaftler, die die Methode der Rechtsvergleichung für Ihre Forschungen nutzen. Prof. Dr. C. Godt legte jüngst die Ergebnisse eines Langzeitprojekts unter dem Dach des „Common Core of European Private Law“ vor, das sie zusammen mit der Belgierin Prof. Dr. Geertrui van Overwalle (KU Leuwen), der Kanadierin Prof. Dr. Lucie Guibault (ehemals IVIR Amsterdam, seit 2015 Dalhousie Canada) und dem Briten Prof. Dr. Deryck Beyleveld zu Grenzen des Informationseigentums (Originaltitel „Boundaries to Information Property“) durchgeführt hat. Die Studie umfasst 16 Jurisdiktionen und wird bei Cambridge University Press publiziert. In diesem Grundlagenforschungsprojekt wurde die Schnittstelle zwischen privaten Schutzrechten und öffentlicher Regulierung eruiert.
Prof. Dr. C. Schmid hat vor kurzem das von der Europäischen Kommission finanzierte Projekt „Tenlaw“ zum Wohnungsrecht aller EU-Länder sowie weiterer abgeschlossen; die Ergebnisse führten zur Gründung einer eigenen Schriftenreihe bei Edgar Elgar, in der mit „Tenancy Law and Housing Policy in Europe“ und „Loss of Homes and Evictions across Europe“ bereits zwei Bände vorliegen. Sämtliche Forschungsergebnisse von tenlaw die umfangreichen Materialien stehen auf einer Webpage der Universität Bremen zum Download zur Verfügung (www.tenlaw.uni-bremen.de). Aktuell beschäftigt sich das von Prof. Schmid koordinierte Tenlaw-Forschungsnetzwerk mit Mitgliedern aus knapp 40 Staaten rechtsvergleichend mit alternativen und neuartigen „Mischwohnformen“ zwischen Eigentum und Miete (alternative and intermediate housing tenures).
Weiterführende Dokumente zur Hanse Law School
Ansprechpartner
Leitung der Hanse Law School
Prof. Dr. Christine Godt
Universität Oldenburg, A 05 1-172
Telefon +49 (0)441 798-4152
E-Mail christine.godt[at]uni-oldenburg.de
Sprechzeiten Do. 12:00–13:30 Uhr (Anmeldung erforderlich)
Prof. Dr. Christoph Schmid
Universität Bremen, GW 1 A-1150
Telefon +49 (0)421 218-66203
E-Mail cschmid[at]uni-bremen.de
Koordination der Studienprogramme
Dipl.-Jur. Alexander Cordes, LL.M.
Bachelorprogramm
Universität Oldenburg, A 05 1-166
Telefon +49 (0)441 798-4198
E-Mail hls[at]uni-oldenburg.de
Tobias Pinkel
Masterprogramm
Universität Bremen, GW I B-1130
Telefon +49 (0)421 218-66220
E-Mail hls[at]uni-bremen.de
Bei Fragen zur Bewerbung um das LL.M.-Programm wenden Sie sich bitte an das Sekretariat für Studierende in Bremen.
Studierendenvertretung an der Hanse Law School
Magdalena Kirch | Alina Mock
Vorsitzende des
Studiengangsausschusses (StugA)
Amtsperiode 2022/2023
E-Mail stuga.hls[at]uni-bremen.de
Gina-Marie Krause | Sophie Reißing
Finanzerinnen des
Studiengangsausschusses (StugA)
Amtsperiode 2022/2023
Praxisbeirat der Hanse Law School
Erklärtes Ziel der Hanse Law School ist es, den Studierenden eine Ausbildung bereitzustellen, die die Basis für ihr zukünftiges Berufsleben bildet. Hierzu gehört die konzeptionelle Verzahnung des Studienprogramms mit der transnationalen beruflichen Praxis. Aus diesem Grund wurde im Januar 2004 der Praxisbeirat gegründet, dem Vertreterinnen und Vertreter deutscher und niederländischer Unternehmen, Verbände und Rechtsanwaltskanzleien angehören. Neben die Wissenschaftlichkeit der universitären Ausbildung werden so Anforderungen und Erfahrungen aus der Wirtschaft und Gesellschaft gestellt. Die Mitglieder des Praxisbeirats sind bei der Gestaltung des Curriculums der Studiengänge beratend tätig, engagieren sich teilweise in der Lehre, sind bei der Vermittlung von Praktika und dem Einstieg der Studierenden in das Berufsleben behilflich und fördern den Dialog zwischen Theorie und Praxis. Den Mitgliedern wird die Perspektive eröffnet, über die Hanse Law School mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aller drei kooperierenden Universitäten über rechtsvergleichende und europarechtliche Fragestellungen in Kontakt zu treten.
Die Studierendenvertretung an der Hanse Law School
An der Hanse Law School werden die Studierenden durch den sogenannten Studiengangsausschuss vertreten.
Allgemeines
Der Studiengangsausschuss (kurz: StugA; andernorts häufig als Fachschaft bezeichnet) setzt sich aus vier jährlich gewählten Vertretern (zwei Vorsitzende, zwei Finanzer) aus der Studierendenschaft der Hanse Law School zusammen. Er vertritt die studentischen Interessen gegenüber der Programmleitung, den anderen Fachschaften und nach außen hin und wirkt bei der Gestaltung des Studienlebens an der Hanse Law School mit.
Aufgabenbereiche
Der StugA organisiert Feierlichkeiten, Fahrten und die Veranstaltungen für die neuen Studierenden (sog. “Orientierungswoche”). Darüber hinaus unterstützen er die Studierenden bei anfallenden Fragen oder Problemen, vertritt die Hanse Law School bei Tagungen, universitären Gremien und Info-Tagen, und kümmert sich um das Marketing und den Außenauftritt des Studienganges. Ferner ist er bei der inhaltlichen Weiterentwicklung des Studiums involviert. Zur Erfüllung dieser Aufgaben steht er in ständigem Kontakt zur Koordination, zur Leitung und zum Alumni-Verein der Hanse Law School. Seit 2015 ist der StugA Mitglied im Bundesverband Rechtswissenschaftlicher Fachschaften (BRF e.V.).
Engagement im StugA
Einmal jährlich finden im Rahmen einer Vollversammlung Wahlen für die Neubesetzung des Studiengangsausschusses statt. Dort hat jeder Studierende der Hanse Law School die Möglichkeit, sich für einen Posten aufstellen zu lassen und in der Folge aktiv im StugA mitzuarbeiten.
Außerdem arbeitet der StugA grundsätzlich eng mit den Studierenden zusammen und freut sich über Unterstützung bei größeren Veranstaltungen und bei der Gestaltung und Weiterentwicklung der Studiengänge.
Für Studieninteressierte
Studieninteressierte für das Bachelor- oder Masterprogramm können sich neben den universitären Ansprechpartnern gerne an die Mitglieder des StugA wenden, um weitere Informationen über das Studium “aus erster Hand” zu erhalten. In diesem Rahmen bietet der StugA auch die Möglichkeit an, probeweise an einigen Vorlesungen der Hanse Law School teilzunehmen.
Kontakt zum StugA
stuga.hls@uni-bremen.de